In Ho-Chi-Minh-Stadt quält sich der Mopedverkehr in den Abendzeiten mit gerade einmal 16 Stundenkilometern durch die Innenstadt – um ein Drittel langsamer als noch fünf Jahre zuvor. Auf Hanois Verkehrsachsen sind 80 Prozent der Verkehrsteilnehmer Mopedfahrer, nur zehn Prozent der Verkehrsleistung wird hier von öffentlichen Bussen erbracht. Abgase, Lärm und Unfälle fordern in den beiden Metropolen täglich ihre Opfer. Und wenn immer mehr Menschen in der aufstrebenden Wirtschaftsnation Vietnam vom Moped auf das Auto umsteigen, wird all dies nicht besser, sondern schlechter: noch mehr Staus, noch mehr Abgase.
Mit Hochdruck wird daher nach neuen Lösungen gesucht. Das Interesse an Vorschlägen aus Deutschland ist groß. Unter dem Titel „Huong toi cac he thong giao thong do thi ben vung“ (deutsch: Auf dem Weg zu nachhaltigen städtischen Verkehrssystemen) wurden soeben in Hanoi Studien veröffentlicht, die unter maßgeblicher Beteiligung von Wissenschaftlern aus Bremen, Hamburg und Münster entstanden sind. Von der Hochschule Bremen waren Professor Dr. Hans-Heinrich Bass und Professor Dr. Ernst Mönnich beteiligt.
Zentrale Vorschläge der deutschen Experten sind:
(1) Verkehr vermeiden durch dichtere Bebauung im Zentrum und eine Abkehr vom Bau von Satellitenstädten.
(2) Motorisierten Individualverkehr verteuern, vor allem durch eine City Maut, und mit diesen Einnahmen den Öffentlichen Transport verbessern.
(3) Den verbleibenden motorisierten Individualverkehr umweltverträglicher gestalten, zum Beispiel durch Förderung von Elektrofahrrädern.
Herausgeber der Studien in vietnamesischer Sprache sind Ly Huy Tuan, der Direktor des vietnamesischen Institute for Transport Development Strategy, einer Denkfabrik des vietnamesischen Verkehrsministeriums, und der Hanoier Unternehmer Nguyen Thanh Trung – ein Absolvent der Hochschule Bremen. Koordinator der Studien auf deutscher Seite war das Institute for Transport and Development der Hochschule Bremen. Das Projekt wurde unterstützt vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland.
Kontakt und Bezugsadresse für die Studie: Prof. Dr. Hans-Heinrich Bass hans-heinrich.bass@hs-bremen.de
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