Thermische Entlackung bei Nachlackierverfahren schädigt Alufelgen

TÜV SÜD-Studienergebnisse zu Pkw-Felgenaufbereitung

Pressemeldung der Firma TÜV SÜD AG

Thermische Entlackung bei der Alufelgenlackierung geht auf Kosten der Sicherheit. Das haben Experten von TÜV SÜD Automotive mit ausführlichen Tests bestätigt. Demnach verlieren die Räder durch die Hitzekur nahezu 40 Prozent an Materialhärte und büßen bis zu 90 Prozent ihrer Lebensdauer ein. Hintergrund der Tests ist die steigende Zahl von Anbietern für Felgenreparatur, die vielfach solche Verfahren zum Entlacken und Lackieren einsetzen.

Felge verkratzt? Kein Problem! Wen Fehler an Felgen stören, der findet Hilfe bei einer Vielzahl so genannter Felgen- oder Lackdoktoren – per Mausklick. Alufelgen sind zudem ein riesiger Markt – seien es neue oder gebrauchte. Und um alte Räder gewinnbringend in neuem Glanz erscheinen zu lassen, wird gerne nachgeholfen. Weil die Zahl der Anbieter für Radkosmetik in Europa immer weiter steigt, haben die Experten von TÜV SÜD Automotive nun eine Testreihe gestartet. Das Ergebnis: Hitze schadet den Alu-Kränzen enorm. Dazu Stefan Dittmar, Teamleiter „Räder“ bei TÜV SÜD Automotive: „Bei den üblichen thermischen Verfahren werden die Felgen über Stunden enorm erhitzt. Das vermindert die Stabilität und die Lebensdauer sinkt um bis zu 90 Prozent. Das haben wir mit neuen Tests bewiesen.“ Bereits 2010 hatte TÜV SÜD darauf hingewiesen, dass bei der Aufbereitung von Felgen jeglicher Wärmeeinfluss zu vermeiden sei. Wie Felgen zu behandeln sind, das hat der Fachausschuss Kraftfahrzeugtechnik (FKT) bereits 2004 in einem Leitfaden für Werkstätten beschrieben.

Härte sinkt um 40 Prozent

Wie wurde getestet? Bei den Prüfungen haben sich die Experten von TÜV SÜD an den am Markt befindlichen thermischen Verfahren orientiert, bei denen die Pkw-Felgen zum Entlacken und Aufbringen neuen Granulats auf über 200 Grad Celsius erhitzt werden – über mehrere Stunden. Als Prüflinge kamen mehrere Leichtmetallräder in Erstausrüsterausführung aus dem wärmebehandelten Werkstoff (GK-Al-Si7-Mg T6) zum Einsatz, aus dem heute der überwiegende Teil der Pkw-Alufelgen besteht. Dabei zeigte sich, dass nach drei Stunden bereits bei 200 Grad Celsius ein Härteabfall von 5 Prozent messbar war. Bei noch höheren Temperaturen fällt der Härtegrad enorm ab: bei 250 Grad Celsius/3 Stunden büßt das Rad bereits 40 Prozent seiner Stabilität ein. Auch kürzere Wärmeeinwirkung macht das Verfahren nicht rund: „Bereits nach 30 Minuten bei 250 Grad Celsius fällt die Härte um 25 Prozent ab“, sagt Dittmar.

Sicherheit nicht mehr gewährleistet Mit der Härte schwindet die Lebensdauer: Nach der Hitze-Kur kamen die Probanden zur Biegeumlaufprüfung. Dabei stellte sich heraus, dass die thermische Behandlung die Haltbarkeit der Felgen um bis zu 90 Prozent verringert und die gesetzlichen Mindestanforderungen (§36 StVZO/ECE-R 124) danach nicht mehr erfüllt werden: „Die Erhitzung geht auf Kosten der Sicherheit im Straßenverkehr. So behandelte Räder können Risse bekommen oder Speichen sogar brechen“, warnt Räder-Experte Dittmar.

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