Zur Bundestagswahl zahlen Autofahrer höchste Spritpreise seit vier Jahren - An Autobahnen kostet E5 schon über 1,80 Euro
Die Bundesbürger könnten zum Jahreswechsel rund zwei Euro für den Liter Super zahlen müssen. „Wenn die monatlichen Preissteigerungen so weiter gehen sollten und zum 1. Januar 2022 auch noch die CO2-Steuer auf Kraftstoffe auf 30 Euro pro Tonne steigt, kann der Preis für Superkraftstoff im kommenden Jahr bei 2 Euro liegen“, sagt Matthias Wucherer, Produktleiter des Portals MEHR-TANKEN der Marke auto motor und sport. Am Montag hat das Portal seine Monatsübersicht für August vorgelegt. Und danach liegen die Preise an Autoraststätten schon jetzt für Superkraftstoff über 1,80 Euro. „Monatlich sind die Preise in diesem Jahr um 1 bis 4 Cent gestiegen. Die höhere CO2-Steuer wird den Literpreis zusätzlich um knapp 10 Cent verteuern, so dass wir die 2 Euro mit dem Jahreswechsel überspringen könnten“, so Wucherer. Deshalb wundere es nicht, dass Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer eine Spritpreisbremse fordert. Wucherer: „Die aktuelle Preisentwicklung ist nicht ausschließlich marktbedingt. Die Spritpreise werden wesentlich durch Abgaben, wie beispielsweise die neue, dynamische CO2-Steuer, beeinflusst.“ Die CO2-Abgabe auf Kraftstoffe soll von jetzt 25 auf 55 Euro bis 2025 steigen. „Allein durch die CO2-Steuer wird der Preis pro Liter um etwa 15 Cent steigen“, so Wucherer.
Seit Jahresbeginn steigen die Spritpreise unaufhörlich. Nach 4 Cent im Juli legten E5 und E10 im August noch einmal um 1 Cent zu. E5 kostete im August im Bundesschnitt 1,615 Euro, für den Liter E10 musste man 1,556 Euro bezahlen. Diesel blieb mit einem Literpreis von 1,382 stabil. Im Vergleich zum August 2020 ist der Preis für E5 innerhalb nur eines Jahres um 33 Cent gestiegen. Das ist ein Preisanstieg um 26 %. Der Liter E10 ist 31 Cent teurer als vor einem Jahr, Diesel verteuerte sich um 30 Cent. „Pünktlich zur Bundestagswahl sind die Kraftstoffpreise deutlich angestiegen“, so Wucherer.
Besonders schlimm trifft es derzeit die Urlauber, die wegen des Bahnstreiks auf das Auto angewiesen sind. Entlang der Hauptreiserouten in Süddeutschland sind die Preise enorm hoch. An den Autobahnen in Bayern kostet E5 derzeit 1,76 Euro, in Baden-Württemberg sogar 1,79 Euro. Noch mehr zahlen Autofahrer in Nordrhein-Westfalen mit 1,83 Euro, gefolgt von Rheinland-Pfalz und Hamburg (jeweils 1,82) sowie an den Autobahnen in Sachsen (1,80).
„Services wie die MEHR-TANKEN-App helfen Verbrauchern, sich zwischen den unterschiedlichen Preisen zu orientieren und von günstigen Preisen zu profitieren“, ergänzt Stefan Karcher, der als Publisher u.a. MEHR TANKEN verantwortet. Dabei wechseln die Wochentage und Uhrzeiten, an denen die Tankstellen die Preise senken. Waren im Juli die Preise in der Regel donnerstags am günstigsten, war im August der Mittwoch der beste Tag für die Fahrt an die Zapfsäule. Am teuersten sind Kraftstoffe in den meisten Bundesländern am Sonntag und Montag. Allerdings ist selbst dann noch die Zeit wichtig: Am günstigsten tankte man im August zwischen 19 und 21 Uhr, am teuersten im morgendlichen Berufsverkehr zwischen 7 und 10 Uhr sowie gegen 13 Uhr. „Deshalb lohnt es sich, die Preise per App zu verfolgen und sich per Alarmfunktion über besonders günstige Tankmöglichkeiten zu informieren“, rät Karcher.
Preise im August 2021 in den teuersten und günstigsten Städten
Günstigste Städte (August 2021) – E5
Neubrandenburg – 1.568
Lippstadt – 1.569
Greifswald – 1.570
Minden – 1.574
Sankt Augustin – 1.578
Moers – 1.580
Fulda – 1.582
Chemnitz – 1.584
Viersen – 1.585
Rostock – 1.585
Neuwied – 1.586
Koblenz am Rhein – 1.587
Kassel – 1.588
Bergisch Gladbach – 1.588
Erftstadt – 1.588
Bonn – 1.588
Celle – 1.590
Duisburg – 1.590
Kaiserslautern – 1.591
Wilhelmshaven – 1.591
Teuerste Städte (August 2021) – E5
Konstanz – 1.787
Trier – 1.739
Dormagen – 1.665
Garbsen – 1.658
Wolfenbüttel (Niedersachsen) – 1.657
Willich – 1.656
Ratingen – 1.653
Passau – 1.651
Brandenburg an der Havel – 1.649
Göttingen – 1.646
Braunschweig – 1.645
Worms – 1.645
Lingen (Ems) – 1.644
Sindelfingen – 1.641
Wiesbaden – 1.641
Plauen (Vogtland) – 1.640
Göppingen – 1.638
Baden-Baden – 1.638
Aalen (Württemberg) – 1.637
Nordhorn – 1.636
Quelle: www.mehr-tanken.de
Über mehr-tanken: Die Spritvergleichsapp MEHR-TANKEN der Marke auto motor und sport nutzt nicht nur die Preisdaten der Markttransparenzstelle des Bundeskartellamtes, sondern auch von Usern gemeldete Kraftstoffpreise. Mehrmals täglich werden Preise von rund 15.000 Tankstellen deutschlandweit ausgewertet. Die App wird derzeit von 2,6 Millionen Autofahrern (Unique User nach agof, März 2021) und im Juli 2021 rund 13 Millionen Mal (Visits nach IVW) aufgerufen. MEHR-TANKEN listet je nach Userprofil alle Kraftstoffarten in einer Umkreissuche auf. Dabei zeigt die App auch an, ob es sich aktuell lohnt, mit dem Tanken wegen noch sinkender Preise zu warten. Zudem integriert das Vergleichsportal auch mehrere Tausend Ladesäulen für Elektroautos sowie Wasserstoff-Tankstellen.
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