Vorstandschef schließt gemeinsame Plattform mit BMW nicht aus - Elektromobilität ist Brückentechnologie
Die Autofahrer müssen sich darauf einstellen, dass die Preise für Mobilität weiter steigen. Neue Technologien wie die Elektromobilität und autonome Fahrsysteme seien Kostentreiber, sagte der scheidende Daimler-Chef Dieter Zetsche am Dienstag vor 400 Automanagern auf dem auto motor und sport-Kongress in Stuttgart. „Wir verlangen der Mobilität immer mehr ab: weniger Emissionen, unfallfreies Fahren. Das hat seinen Preis“, so Zetsche. „Die Mobilität wird teurer werden. Unsere Aufgabe ist, den Anstieg zu begrenzen.“ Deshalb seien die Autohersteller gefordert, noch effizienter zu werden.
Dabei ist die Elektromobilität für Zetsche nur eine Brückentechnologie, um den CO2-Ausstoß jetzt zu senken. Langfristig hält Zetsche weiterhin die Brennstoffzelle für die bessere Technik, die allerdings noch nicht in Großserie einsetzbar ist. Die Brennstoffzelle werde zuerst in Lkw und Bussen eingesetzt, so Zetsche, ohne sich auf ein Datum festzulegen.
Bis dahin müsse die Politik verlässliche Rahmenbedingungen setzen, wenn Ziele erreicht werden sollen, bis 2025 einen Elektroauto-Anteil von 15 bis 25 % in Deutschland zu erreichen. „Wir als Autohersteller können nicht die Infrastruktur aufbauen, wir können nicht die Netze verstärken, wir können nicht die regenerativen Energiequellen aufbauen“, kritisierte Zetsche. „Die Politik muss diese Rahmenbedingungen schaffen.“ Hier sieht der Vorstandschef noch erheblichen Nachholbedarf.
Nicht ausschließen wollte Zetsche, dass Daimler und BMW über die Bereiche Mobilitätsdienste und autonomes Fahren hinaus gemeinsame Plattformen entwickeln werden. Entsprechende Informationen, dass es eine gemeinsame Elektroplattform geben wird, wollte Zetsche nicht dementieren. „Es macht Sinn, manche Dinge gemeinsam zu tun“, so der Vorstandschef. Auf die Frage, ob es sich dabei um eine Plattform handele, sagte Zetsche: „Schaun mer mal.“
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