Chipkrise und hohe Nachfrage verlängern die Lieferfristen
Der Chipmangel und die hohe Nachfrage nach Elektroautos hat die Lieferzeiten nach einzelnen Modellen auf bis zu anderthalb Jahre steigen lassen. Nach einer Auswertung der Zeitschrift auto motor und sport MO/OVE auf Basis gängiger Online-Portale für den Neuwagenkauf sind von den 30 beliebtesten E-Modellen in Deutschland nur sechs innerhalb von drei Monaten lieferbar – bei den Plug- in-Hybriden ist es sogar nur ein Auto. Die durchschnittliche Wartezeit bei Elektroautos liegt bei fünf bis sechs Monaten.
Die längste Wartezeit gibt es mit bis zu 15 Monaten beim Audi Q4 e-tron, zehn Monate wartet man auf den VW ID.3, den Mercedes EQC und den Dacia Spring. Zwischen acht und neun Monate wartet man auf VW ID.4, Smart Fortwo und Hyundai Ioniq 5. Innerhalb von ein bis zwei Monaten lieferbar sind nur die Tesla-Modelle 3 und Y, drei Monate sind es bei Fiat 500e, Opels Corsa-e und Mokka-e sowie dem Luxusauto Polestar 2.
Bei Plug-in-Hybriden warten die Käufer am längsten auf Automobile von Mercedes und aus dem VW-Konzern. 14 Monate Lieferzeit hat der Mercedes GLE 350 e, gefolgt vom Mercedes A250 e (10). Der Seat Leon 1.4 e-Hybrid hat neun Monate Lieferzeit, der Cupra Formentor 1.4 d-Hybrid sechs bis neun Monate, ebenso wie die beiden VW-Modelle Golf 1.4 eHybrid und Passat Variant GTE (6-9).
Dass sich die Wartezeiten rasch reduzieren, ist kaum zu erwarten. Denn der Chipmangel setzt sich fort, die Nachfrage bleibt wegen der Förderung hoch. „Die Produktionskapazität im Chipbereich hat sich – entgegen vieler früherer Erwartungen – bislang nicht erholt, und das Vorkrisenniveau ist bei Weitem noch nicht erreicht“, sagt Marcus Kleinfeld, Managing Director bei AlixPartners in Deutschland, in MO/OVE.
Redakteur: Henning Busse
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